Der richtige Sensor für die Kamerafalle

von Julius Kramer | 30.12.2024 | Kamerafallen

Kamerafallen sind wunderbare Werkzeuge in der Wildtierfotografie und -forschung, da sie es ermöglichen, Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum ungestört zu beobachten. Zwei der häufigsten Sensortypen, die in diesen Geräten verwendet werden, sind Passive Infrarot-Sensoren (PIR) und Lichtschranken. Beide Technologien haben ihre eigenen Funktionsweisen, Vorteile und idealen Einsatzgebiete.

Passive Infrarot-Sensoren (PIR)

PIR-Sensoren erkennen Bewegungen durch die Messung von Infrarotstrahlung, die von warmen Objekten wie Tieren oder Menschen abgegeben wird. Wenn ein Lebewesen das Sichtfeld des Sensors betritt, registriert dieser die Veränderung der Wärmestrahlung und löst die Kamera aus – ganz genau so wie ein klassischer Bewegungsmelder.

Vorteile von PIR-Sensoren:

  • Breites Erfassungsfeld: PIR-Sensoren können Bewegungen in einem weiten Winkel erkennen, was sie ideal für die Überwachung größerer Flächen macht.
  • Energieeffizienz: Da sie nur auf Änderungen der Infrarotstrahlung reagieren, verbrauchen sie sehr wenig Energie und verlängern somit die Batterielebensdauer der Kamerafalle. 
  • Einfache Installation: PIR-basierte Kamerafallen sind oft kompakt und erfordern keine aufwendige Ausrichtung oder Kalibrierung.

Einschränkungen von PIR-Sensoren:

  • Empfindlichkeit gegenüber Umgebungstemperaturen: In sehr heißen Umgebungen kann der Temperaturunterschied zwischen Tier und Umgebung gering sein, was die Erkennungsleistung beeinträchtigen kann.
  • Begrenzte Reichweite: Die effektive Reichweite von PIR-Sensoren ist oft auf einige Meter beschränkt, was für die Erfassung weiter entfernter Tiere suboptimal sein kann.

Lichtschranken

Lichtschranken bestehen aus einem Sender, der einen Lichtstrahl (oft Infrarot) aussendet, und einem Empfänger. Wenn ein Objekt den Lichtstrahl unterbricht, wird dies vom Empfänger registriert und die Kamera ausgelöst.


Vorteile von Lichtschranken:

  • Hohe Präzision: Lichtschranken können sehr genau bestimmen, wann ein Objekt eine bestimmte Linie passiert, was immer dann nützlich ist, wenn das Tier an einer ganz bestimmten Stelle im Bild stehen soll.
  • Unabhängigkeit von Temperaturunterschieden: Da sie auf physische Unterbrechungen des Lichtstrahls reagieren, sind sie nicht von Temperaturdifferenzen abhängig und funktionieren auch in heißen Umgebungen zuverlässig.
  • Anpassbare Reichweite: Durch die korrekte Einstellung des Lichtstrahls kann die Reichweite der Lichtschranke an die spezifischen Anforderungen des Einsatzortes angepasst werden.

Einschränkungen von Lichtschranken:

  • Notwendigkeit der genauen Ausrichtung: Sender und Empfänger müssen sehr präzise positioniert werden, um sicherzustellen, dass der Lichtstrahl korrekt detektiert wird.
  • Empfindlichkeit gegenüber Umgebungsbedingungen: Regen, Nebel, Streulicht oder dichtes Laub können den Lichtstrahl beeinträchtigen und zu Nichtauslösungen führen.
  • Begrenztes Erfassungsfeld: Lichtschranken erfassen nur Bewegungen entlang des Lichtstrahls, was ihre Einsatzmöglichkeiten auf bestimmte Pfade oder Engstellen beschränkt.

Fazit

Die Wahl zwischen PIR-Sensoren und Lichtschranken hängt von den spezifischen Anforderungen des Einsatzes ab. PIR-Sensoren sind vielseitig und einfach zu installieren, was sie für allgemeine Standorte sehr geeignet macht. Lichtschranken bieten hingegen eine höhere Präzision und sind ideal für die Fotografie in spezifischen Durchgängen oder Pfaden.

Ein Verständnis der jeweiligen Vor- und Nachteile hilft dabei, die optimale Technologie für den gewünschten Anwendungsfall auszuwählen.

Eine klare Empfehlung kann ich in der Tat nicht abgeben. An meinen Locations setze ich beide Varianten ein – je nachdem was ich erreichen möchte.

Zum Schluss noch ein sehr gutes Einführungsvideo zum Vergleich von Bewegungsmeldern und Lichtschranken.

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