Herbst 2018, zwei passionierte Naturfotografen machen sich auf den Weg zu einer einzigartigen Naturfotografie Reise nach Tansania. Vom 22.10. bis 9.11. brechen meine Fotografenkollegin Philine Klenk und ich auf, um die faszinierende Tierwelt Ostafrikas mit unseren Kameras einzufangen. Unsere Route fรผhrt uns durch den “Northern Safari Circuit”: Von Arusha zum Tarangire Nationalpark, weiter zum Ngorongoro Krater, in die Serengeti, zum Lake Natron und zurรผck nach Arusha. Um maximale fotografische Flexibilitรคt zu haben, entscheiden wir uns fรผr eine Tansania Safari als Selbstfahrer – ein eher ungewรถhnliches Unterfangen, wie sich spรคter herausstellen wird.
- Tag 1-5 der Tansania-Reise
- Tag 6: Fahrt nach Ngorongoro
- Tag 7: Fotos im Ngorongoro Crater
- Tag 8-15: Naturfotografie im Serengeti National Park
- Tag 16-19 Flamingos am Natronsee
- Zurรผck nach Arusha
Komm mit auf meine Fototouren und tauche ein in die Welt wilder Landschaften und einzigartiger Begegnungen. Gemeinsam verfeinern wir deine fotografischen Fรคhigkeiten โ praxisnah, kreativ und voller Inspiration. Jetzt Platz sichern und die Magie von Licht und Natur neu entdecken.
Vorbereitung unserer Tansania-Fotoreise
Nach der Entscheidung fรผr Afrika, speziell Tansania als Ziel unserer Fotoreise, buchten wir einen Flug mit Turkish Airlines. Die Route fรผhrte von Mรผnchen รผber Istanbul nach Kilimanjaro, mit Zwischenstopp in Sansibar. Die Flugreise verlief absolut reibungslos, ohne Komplikationen bei Gepรคck, Fotoausrรผstung oder Flugzeiten.
Die notwendigen Impfungen (Gelbfieber, Hepatitis und Standardimpfungen) sowie die erforderliche Malaria-Prophylaxe wurden rechtzeitig erledigt. Fรผr unsere Safari buchten wir bei Shilashi Car Rental in Arusha einen robusten Toyota Landcruiser – die einzig vernรผnftige Wahl fรผr eine Tansania Safari als Selbstfahrer. Die gรผnstigeren Toyota RAV4 kamen fรผr unsere fotografischen Ambitionen nicht in Frage – zu wenig Bodenfreiheit und Platz fรผr die Ausrรผstung.
Als Naturfotografen stellt sich uns die entscheidende Frage nach der optimalen Ausrรผstung fรผr eine solche Naturfotografie Reise. Hier ist meine detaillierte Packliste fรผr die Tansania Safari:
Fotoausrรผstung fรผr Safari in Tansania

- Nikon D4
- Nikon D800
- Nikkor 500mm
- Nikkor 80-400mm
- Nikkor 14-24mm
- Nikkor 24-85mm
- Sigma 150mm Macro
- 4 Akkus D4
- 4 Akkus D800
- Speicherkarten (ca. 256GB)
- Sensorreinigung
- Ladegerรคte
- Stativ & Einbeinstativ
- Autoscheibenstativ Eckla Eagle
- Manfrotto Stativkopf 501
- 1,4fach TC14E III Konverter
- Bohnensack (leer)
- Funkfernauslรถser
- Blitz SB900
- Blitz SB28
- Blitzauslรถser Yongnuo
- kl. Reflektor
- Fernglas Minox 10×42
- Laptop + Festplatten (Sicherung!)
Bei einer solchen Safari ist die Mitnahme zweier Kameragehรคuse essentiell – als Absicherung bei technischen Problemen. Stative kamen hauptsรคchlich bei der Milchstraรenfotografie zum Einsatz, die restliche Fotografie erfolgte aus dem Fahrzeug.
Tag 1-5 der Tansania-Reise
Die Anreise erfolgte รผber den Kilimanjaro Airport mit Turkish Airlines (MUC โ IST โ Sansibar โ Kilimanjaro), Landung um 05:30. Bei Shilashi Car Rental hatten wir einen Landrover reserviert, 30% Anzahlung war bereits geleistet. Die Fahrzeugรผbergabe am Flughafen verlief reibungslos und professionell, anschlieรend ging es zum Firmenbรผro am Stadtrand von Arusha. Erste Eindrรผcke der Straรenverhรคltnisse: Hauptstraรen gut asphaltiert, Nebenstraรen kaum befahrbar.
Eine Polizeikontrolle stoppte uns unterwegs. Nicht wegen รผberhรถhter Geschwindigkeit – unser Fahrer zรผckte diskret 10.000 TSH und meinte: โI can talk to them”. Seine Bestechungsversuche scheiterten jedoch, da das Fahrzeug noch offene Buรgelder der Vormieter hatte. Der Fahrer erklรคrte uns das bargeldlose Buรgeldsystem.
Nun beginnen wir, die fรผr unsere Tansania Safari benรถtigte Campingausrรผstung im Bรผro von Shilashi aus einem umfangreichen Sortiment zusammenzustellen:
Anschlieรend beginnen wir, unser bei Shilashi angefordertes Campinggear im Office aus einem Berg aller mรถglichen Utensilien zusammenzusuchen:
- Kรผhlbox
- GPS-Gerรคt
- Spannungswandler (zum Laden der Kameraakkus)
- Ersatzreifen
- Zelt
- Campingstรผhle & Tisch
- Kochgeschirr, Teller, Besteck
- Gaskocher
- Wagenheber, Radschlรผssel, Feuerlรถscher, Abschleppseil, Starthilfekabel etc.
- Schaufel
- leere Aufbewahrungsboxen
Fรผr unsere Naturfotografie Reise planen wir die รbernachtungen auf den รถffentlichen Campingplรคtzen der Nationalparks. Die bereitgestellte Campingausrรผstung erfรผllt alle unsere Anforderungen.
Fรผr die Fahrzeugmiete benรถtigen wir Bargeld (am Flughafen nicht verfรผgbar). Bei Barclays kรถnnen wir am Schalter abheben, allerdings mit einer Obergrenze von 800 USD pro Karte. Meine VISA-Karte hatte ein Limit von 500 USD, was einige Improvisation erforderte.

Humphrey von Shilashi begleitet uns anschlieรend zum Airtel-Shop fรผr eine lokale SIM-Karte. Nach dem Erwerb einer Gasflasche fรผhrt er uns zu einem Supermarkt, den wir aufgrund der exorbitanten Preise schnell wieder verlassen. Stattdessen kaufen wir bei “Nakumat” ein, wo die Preise etwa europรคischem Niveau entsprechen. Hier finden wir alle Safari-Essentials: Konserven, Nudeln, Salz, Reis, Brot, frische Zwiebeln und Kekse.
Die Fahrt zum Tarangire Nationalpark dauert von Arusha etwa 1:45 Stunden รผber gut ausgebaute Asphaltstraรen. Gemeinsam mit anderen Safari-Fahrzeugen, Eselskarren und Motorrรคdern cruisen wir entspannt mit 80 km/h zum Park. Am Eingang werden wir von freundlichen Rangern empfangen. Der Eintrittsprozess ist etwas umstรคndlich: Fahrzeug- und Personendaten eintragen, an der Kasse einreichen, per VISA bezahlen, Permit abholen und am Gate abstempeln lassen. Wir รผbernachten auf dem nรถrdlichen Public Campsite. Wichtig: Der 24-Stunden-Eintritt erfordert genaue Zeitplanung fรผr Ein- und Ausfahrt.

Die Public Campsite ist auรergewรถhnlich gepflegt und bietet, wie alle รถffentlichen Campingplรคtze wรคhrend einer Tansania Safari, eine komplett ausgestattete Kรผche, einen Speisesaal sowie sanitรคre Einrichtungen. Die Toiletten und Duschen in Tarangire sind fรผr afrikanische Standards bemerkenswert sauber und werden von einem engagierten Nationalpark-Mitarbeiter den ganzen Tag รผber instand gehalten. Er รผberprรผft auch die Permits und steht bei Fragen hilfreich zur Seite.
Vor Einbruch der Dunkelheit unternehmen wir einen ersten kurzen Gamedrive in der Umgebung der Campsite – perfekt fรผr erste Naturfotografie-Aufnahmen von Giraffen, Zebras und Elefanten.
Der zweite Tag beginnt mit einer Herausforderung: Unser Toyota Landcruiser bleibt im sandigen Flussbett stecken. Die mangelnde Vertrautheit mit dem Fahrzeug fรผhrt dazu, dass wir an einem Stein im tiefen Sand festsitzen – auch die Differentialsperre hilft nicht weiter. Mit unserem Spaten graben wir 1,5 Stunden, bis das Auto wieder frei ist. Das optimale Fotolicht ist da bereits verstrichen. Unsere Safari fรผhrt uns ostwรคrts zum Flusslauf, wo sich wegen der Trockenzeit zunรคchst wenige Tiere zeigen. Am Tarangire River wird es spannender mit zahlreichen Fotomotiven von Zebras, Elefanten und Giraffen. Der Fluss ist der Lebensspender des Parks bei angenehm milden Temperaturen unter bedecktem Himmel.

Die weiteren Tage verbringen wir mit ausgedehnten Gamedrives. Die freundlichen Guides, die regelmรครig neben uns halten, fragen stets: “Have you seen the lion?” Wรคhrend die Guides (wir sind die einzigen Selfdriver) sich hauptsรคchlich auf die “Big Five” konzentrieren, widmen wir uns auf unserer Naturfotografie Reise auch Gabelracken und Klippschliefern. Die meisten Elefanten sind am Fluss zu finden, wo wir die ausgeschilderten River Circuits intensiv nutzen.
Wรคhrend unserer Safari beobachten wir eine beeindruckende Vielfalt an Wildtieren: majestรคtische Elefanten, kรถnigliche Lรถwen, anmutige Thomson-Gazellen, schnelle Impalas, elegante Geparde, possierliche Schliefer, gestreifte Zebras, mรคchtige Gnus, imposante Strauรe und hochgewachsene Giraffen โ die Tierdichte im Tarangire Nationalpark ist รผberwรคltigend. Am Abend entdecken wir einen vielversprechenden Bau von Lรถffelhunden, und trotz suboptimaler Fotobedingungen beschlieรen wir, die kommenden Morgen- und Abenddรคmmerungen fรผr unsere Naturfotografie hier zu verbringen.

Der dritte Tag unserer Tansania Safari bringt eine unerwartete Wendung: รstlich des Flusses, in einem uns bereits bekannten Gebiet, werden wir von einem tropischen Wolkenbruch รผberrascht. Nach dreiรig Minuten intensiven Regens sind die Wege kaum noch erkennbar und eigentlich unpassierbar.
Dennoch wagen wir die Weiterfahrt โ mit fatalen Folgen. Die schlammige Oberflรคche gleicht einer Rutschbahn, und unser Landrover versinkt in einem Schlammloch. Weder Ausgraben noch Schwung bringen Erfolg. Mit Hilfe der Nationalpark-Hotline, deren Nummer wir glรผcklicherweise notiert haben, organisieren wir Unterstรผtzung. Ein Rettungsteam, bestehend aus einem Ranger, einem Parkmitarbeiter und einer zierlichen Afrikanerin, eilt zu Hilfe. Besonders beeindruckend: Der hilfsbereite Mitarbeiter, der barfuร und mit hochgekrempelter Hose bis zu den Knien im Schlamm steht und den widerspenstigen Sandstein zerkleinert. Mit vereinten Krรคften wird unser Fahrzeug befreit, und wir erreichen pรผnktlich um 18:30 Uhr die Campsite, wo wir uns mit Spaghetti und Tomatensoรe stรคrken.
In den tansanischen Nationalparks gilt: Fahren nur “during daylight” (6:00-19:00 Uhr), sonst Aufenthalt in den Camps. Aussteigen bei Tieranwesenheit verboten โ nachzulesen auf der Permit-Rรผckseite.
Am vierten Tag unserer Naturfotografie Reise bemerken wir einen Planungsfehler: Wir haben eine Nacht zu wenig gebucht. Um 09:30 Uhr treffen wir eine folgenschwere Entscheidung: Wir verlรคngern unsere Permit am Gate, tanken anschlieรend (die nรคchste Tankstelle liegt 60km entfernt und akzeptiert ausschlieรlich Bargeld) und erreichen das Gate erst wieder um 14:00 Uhr. Ein Detail รผbersehen wir dabei: Die Permits gelten jeweils 24 Stunden, was bedeutet, dass wir am letzten Tag bereits um 09:30 Uhr den Park verlassen mรผssen. Eine รคrgerliche Situation.
Der fรผnfte Tag unserer Tansania Safari fรผhrt uns zum Silale-Swamp im sรผdรถstlichen Teil des Parks. Der Anblick ist atemberaubend: Unter dem diesigen Himmel erstreckt sich ein intensiv grรผner Teppich, der nach der vorherigen Trockenheit wie eine Fata Morgana erscheint. Unsere Fahrt entlang des nรถrdlichen Swamps bleibt leider ohne nennenswerte Tierbegegnungen. Den Sonnenuntergang verbringen wir wieder bei den Lรถffelhunden.
Tag 6: Fahrt nach Ngorongoro
Nach einem finalen Morgen mit wunderbarer Naturfotografie bei den Lรถffelhunden verlassen wir pรผnktlich um 09:30 Uhr, wie auf der Permit vorgeschrieben, das Gate Richtung Karatu. Der Ausfahrtsstempel ist dabei essentiell, um weitere Gebรผhren zu vermeiden. Die asphaltierte Straรe ermรถglicht eine zรผgige, ereignislose Fahrt. Am Lake Manyara, kurz vor Mto wa Mbu, halten wir pflichtbewusst an einer Straรensperre mit “Stop”-Schildern. Ein amรผsierter Polizist lobt unsere Gewissenhaftigkeit.
Entlang der Hauptstraรe stehen regelmรครig Geschwindigkeitskontrollen mit Lasermessgerรคten. Polizeifahrzeuge sind an ihren “PT”-Kennzeichen erkennbar, die Beamten tragen schneeweiรe Uniformen. Bei Einhaltung der 50km/h-Begrenzung verlรคuft alles reibungslos.
Wir erreichen Karatu deutlich vor der geplanten Zeit und checken in der Ngorongoro Lodge and Campsite ein – ein willkommener Luxus auf unserer Naturfotografie Reise. Die Unterkunft bietet warmes Wasser, ein Restaurant und sogar einen Pool. Nach dem Waschen unserer Kleidung versuchen wir im lodgeeigenen Shop einzukaufen, was sich als kostspielige Entscheidung herausstellt. Da der Shop keine 5-Liter Wasserkanister fรผhrt, erkunden wir den “Deus” Supermarkt in Karatu – ein bescheidener Laden mit wandhohen Regalen. Fรผr vier 5-Liter Kanister und zwei Cola zahlen wir รผberteuerte 45000 TSH (etwa 20 โฌ).
Fรผr unsere Safari im Ngorongoro Krater entscheiden wir uns fรผr einen Guide, da wir nur einen Tag fรผr die Fotografie einplanen. Das Bรผro von “Agama Tours” befindet sich praktischerweise direkt an der Lodge, und Kabalo vermittelt uns einen Guide fรผr 50 USD, der uns durch den Krater fรผhren wird.
Tag 7: Fotos im Ngorongoro Crater

Wรคhrend unserer Tansania Safari erleben wir die Buchungsprozedur der Ngorongoro Crater Administration Authority (NCAA). Agama Tours nutzt deren Online-Portal fรผr die Reservierung, die einen Code fรผr die Bezahlung generiert. Aufgrund technischer Schwierigkeiten und schlechtem Netzempfang muss unser Fahrer am Gate einen neuen Code erstellen. Die Alternative der direkten Bezahlung vor Ort gestaltet sich durch unklare Ablรคufe und verschiedene Schalter verwirrend. Im Gewimmel der Menschen ist die Orientierung schwierig, besonders wenn sich andere Guides nicht an die Warteschlangen halten. Der gesamte Prozess verzรถgert unseren Eintritt um eine Stunde, sodass wir erst um 09:30 Uhr passieren kรถnnen. Um 10:30 Uhr erreichen wir den Krater – leider zu spรคt fรผr optimale Lichtverhรคltnisse fรผr die Naturfotografie.
Der Krater selbst ist ein beeindruckendes Naturschauspiel fรผr unsere Naturfotografie Reise. Ein gewaltiges Becken mit ebenem Grund, umgeben von erodierten Caldera-Wรคnden, die รผppig mit Regenwald bewachsen sind. Die Tierwelt im Krater ist wรคhrend unserer Tansania Safari eher รผberschaubar, und wir erleben die typische Touristenroute. Unser Guide zeigt sich verwundert รผber unser Interesse, die Nilpferde trotz strรถmenden Regens ausgiebig zu fotografieren. Das Preis-Leistungs-Verhรคltnis ist allerdings fragwรผrdig: Mit Eintritt, Kraterbesuch und รbernachtung summieren sich die Kosten auf รผber 200 USD pro Person – eine Investition, die sich fรผr Fotografen nur bedingt lohnt.

Die Nacht verbringen wir auf der “Simba A” Campsite, wo sich ein faszinierendes Safari-Schauspiel abspielt: Zebras grasen zwischen den Zelten und zeigen immer wieder scheue Fluchtreaktionen. Die Temperaturen am Kraterrand sind kรผhl, aber ertrรคglich. Der Campingplatz ist gut besucht, und wir bereiten unser Essen im Windschutz des Fahrzeugs zu, um am nรคchsten Morgen zeitig aufbrechen zu kรถnnen.
Tag 8-15: Naturfotografie im Serengeti National Park

Die Fahrt zur Serengeti erweist sich als anspruchsvollste Etappe unserer Safari. Die Wellblechpiste ist staubig und erschรผttert das Fahrzeug wie ein Rรผtteltest. Glรผcklicherweise bleibt es trocken. Von der Simba Campsite zum Naabi Hill Gate benรถtigen wir volle 4 Stunden.
Das Personal am Gate arbeitet vorbildlich, professionell und effizient. Die Serengeti-Gebรผhren belaufen sich auf 1500 USD. Zuvor muss man am Ngorongoro Crater Gate auschecken, bevor man die Serengeti betreten darf.
Die Hauptstraรe ist extrem staubig, mit Safariwagen, die 80 km/h fahren. Wir bleiben bei vorsichtigen 40 km/h und genieรen eine unfreiwillige Massage. Abseits der Hauptstraรe fahren wir ostwรคrts entlang des Seronera Flusses Richtung Seronera-Dorf. Dort errichten wir unser Zelt auf einem der รถffentlichen Campingplรคtze, bevor wir zur Fotosafari am Fluss zurรผckkehren.

Die nรคchsten Tage unserer Tansania Safari sind von faszinierenden Raubkatzen-Begegnungen geprรคgt, wobei das zu perfekte Wetter die Naturfotografie erschwert. Der durchgehend strahlend blaue Himmel schafft ungรผnstige Lichtbedingungen. Bei den Moru Kopjes suchen wir vergeblich nach Spitzmaulnashรถrnern. Auf der Fahrt dorthin durchqueren wir von Buschfeuern geschwรคrzte Savannenabschnitte und entdecken einen rufenden Geparden auf einem Termitenhรผgel.
Der Seronera-River erweist sich als Hotspot fรผr Wildtiere wรคhrend unserer Safari. Lรถwen, Geparde und Servals sind regelmรครig anzutreffen, nur die scheuen Leoparden bleiben uns verborgen, wie die Guides erklรคren. Mit Geparden haben wir besonderes Glรผck und dokumentieren sogar eine Jagdszene. Auch Elefanten, Nilpferde und Hyรคnen kreuzen unseren Weg – die Straรen entlang des Seronera sind ein wahrer Glรผcksgriff fรผr Naturfotografen. Leider macht das harte Licht ab 9 Uhr morgens die Fotografie bis zum spรคten Nachmittag nahezu unmรถglich.
In Seronera kรถnnen wir tanken und Vorrรคte aufstocken – 6l Wasser, Reis, Konserven und zwei Cola kosten nur 22.000 TSH, deutlich gรผnstiger als in Karatu.
Am 3.11. brechen wir vorzeitig nach Lobo auf. Die Landschaft wandelt sich dramatisch Richtung Norden, von offener Savanne zu hรผgeligem Buschland. Die Touristendichte nimmt ab, oft sind wir allein unterwegs. Die Gamedrives um Lobo gestalten sich fotografisch herausfordernd durch stรถrende รste. Trotz intensiver Suche bleiben die dort lebenden Lรถwen, Leoparden und Geparden unsichtbar.
Auf dem Campingplatz angekommen, finden wir uns in vรถlliger Einsamkeit wieder, umgeben von Klippschliefern, deren charakteristischer Geruch die Luft erfรผllt – eine typische Erfahrung wรคhrend einer Tansania Safari. Das anhaltend perfekte Wetter erschwert weiterhin die Naturfotografie Reise. Unsere Tage verbringen wir mit grundlegenden Campingaktivitรคten: dรถsen, Wรคsche waschen und das Auto vom erstaunlichen Savannenstaub befreien. Die besten Fotomรถglichkeiten bieten sich in den Morgen- und Abendstunden.
Die Region um Lobo beherbergt zahlreiche Bรผffelherden, die nachts regelmรครig den Campingplatz durchstreifen, um das saftige Gras an der Wasserstelle zu grasen. Es ist ein surreales Gefรผhl, im Zelt zu liegen wรคhrend direkt nebenan ein Bรผffel grast. Auch die charakteristischen “Lacher” der Hyรคnen durchbrechen die nรคchtliche Stille. Achtung: Eine groรe Pavian-Gruppe hat es auf ungesicherte Fahrzeuge abgesehen – also immer gut verschlieรen!
Lobo entpuppt sich insgesamt als Enttรคuschung fรผr unsere Safari-Erwartungen. Mรถglicherweise hรคtten wir bis zum Mara vordringen mรผssen, um die berรผhmten River Crossings zu erleben. Die weite Anfahrt und die notwendige Vor-Ort-รbernachtung fรผr optimales Fotolicht hatten wir jedoch nicht eingeplant.
Tag 16-19 Flamingos am Natronsee
Der finale Abschnitt unserer Naturfotografie Reise fรผhrt zum Lake Natron, Brutgebiet von Millionen Zwergflamingos. Die Straรenverhรคltnisse รผbertreffen selbst die rauen Pisten der Serengeti an Schwierigkeit. Der Weg schlรคngelt sich durch Gerรถll, ausgetrocknete Flussbetten und Sanddรผnen. Die 6,5-stรผndige Fahrt vom Klein’s Gate bis Engare Sero ist รคuรerst anstrengend. Wasso oder Loliondo bieten letzte Tankmรถglichkeiten, Geldautomaten und Einkaufsgelegenheiten – ein wichtiger Zwischenstopp vor dem Natronsee.
Wir beziehen die gut ausgestattete Worldview Campsite am Lake Natron, die mit ihrer spektakulรคren Lage beeindruckt. Eine รberraschung erwartet uns: Der See liegt nicht in einem Nationalpark, sondern untersteht der Verwaltung von Engare Sero. Die kalkulierten รbernachtungskosten von 10 USD pro Person sind nur der Anfang – der Campingplatzbesitzer konfrontiert uns mit weiteren unerwarteten Gebรผhren:
- Straรengebรผhr 30 USD einmalig pro Fahrzeug
- Naturschutzgebiet-Gebรผhr 35 USD pro Person und Tag
- Aktivitรคtsgebรผhr 20-40 USD pro Person und Tag fรผr die Flamingo-Beobachtung
Diese zusรคtzlichen Kosten sind unvermeidbar โ ein weiteres Beispiel fรผr die frustrierenden Aspekte unserer Naturfotografie Reise durch Tansania. Ohne offizielle Quittung oder Genehmigung mรผssen wir einen jungen Massai als Begleiter akzeptieren, der unseren offiziellen Status im Dorf bezeugen soll. Die Situation ist undurchsichtig und รคrgerlich, zusรคtzlich erschwert durch die aufdringliche Bettelei in dieser strukturschwachen Region.
Wir widmen die nรคchsten drei Tage der Flamingo-Fotografie und fahren zu den heiรen Quellen am westlichen Seeufer, etwa 40 Kilometer vom Campingplatz entfernt. Hier finden wir tatsรคchlich groรe Flamingo-Kolonien und kรถnnen bei Tagesanbruch eindrucksvolle Highkey-Aufnahmen erstellen. Das Fehlen eines Tarnzelts erschwert jedoch die Annรคherung an die scheuen Vรถgel, wodurch formatfรผllende Aufnahmen zur Glรผckssache werden.
Fรผr optimales Nachmittagslicht wechseln wir ans Ostufer. Der Weg fรผhrt durch Flugsand direkt auf den Salzsee, wo wir รผber die Salzkruste fahren, um nรคher an die Flamingos heranzukommen. Am letzten Tag bricht die Kruste plรถtzlich ein, und wir stecken mitten im Lake Natron fest. Mit vereinten Krรคften und etwas Glรผck befreien wir uns selbst โ eine Bergung wรคre hier รคuรerst schwierig gewesen.


Zurรผck nach Arusha
Die Rรผckfahrt nach Arusha รผber Mto wa Mbu verlรคuft grรถรtenteils auf asphaltierten Straรen und dauert nur 4,5 Stunden. Bereits mittags erreichen wir die geschรคftige Metropole. Nach problemloser Rรผckgabe des Fahrzeugs und Erhalt unserer Kaution bringt uns Shilashi zu unserer Unterkunft am Flughafen. Am nรคchsten Morgen treten wir unseren Rรผckflug nach Europa an โ mit รผber 15.000 Bildern im Gepรคck und gemischten Gefรผhlen zu unserer Tansania Safari.Klar, die Natur ist beeindruckend. Aber die aufgerufenen Preise fรผr Touristen (Entry Fees, “Touristenpreise”) sind unverhรคltnismรครig und es stellt sich wirklich die Frage, in wessen Taschen die Einnahmen flieรen. Gleichzeitig waren die Menschen vor Ort (z.B. Guides) hilfsbereit und freundlich, wenn sie in uns nicht den Goldesel sahen.
Fotografisch hรคtte das Wetter einen Tick schlechter sein dรผrfen, bewรถlkter Himmel hรคtte in vielen Situationen geholen. Auch die Tiere sind aktiver, wenn es kรผhler ist. Scheint die Sonne, nimmt die Aktivitรคt schon ab 9 Uhr rapide ab und der Tag ist gelaufen.
