Malediven: Naturfotografie-Reise nach Kandima Island

von Julius Kramer | 27.06.2025 | Erlebnisse, Nicht kategorisiert

Ankunft im Paradies

Die letzten zwei Maiwochen verbringe ich auf Kandima Island, einer der faszinierendsten Resort-Inseln der Malediven in erster Line zur Erholung – aber natürlich auch für Naturfotografie.

Die Insel erstreckt sich über beeindruckende drei Kilometer Länge, bleibt dabei aber erstaunlich schmal mit nur 100 Metern Breite. Der Zeitpunkt für meinen Naturfotografie-Urlaub ist gut gewählt – gerade zum Beginn der “Low Season”, wenn die Regenzeit naht und die Touristenströme merklich abnehmen – nur 40% Auslastung im sowieso schon weitläufgen Resort. Diese Entscheidung erweist sich als wahrer Glücksgriff für meine fotografischen Ambitionen. Die weitläufige Insel mit ihren blendend weißen Sandstränden bietet genau die ungestörte Atmosphäre, die ich für meine Naturfotografie suche. Besonders beeindruckend ist die durchdachte Bebauung der Insel, die eine perfekte Balance zwischen modernem Komfort und ursprünglicher Natur schafft. Besonderes Augenmerk wurde beim Bau des Resorts darauf gelegt, den ursprünglichen natürlichen Charakter der Insel zu erhalten – und das ist absolut gelungen.

Schon während der Bootsfahrt vom Flughafen im Dhaalu-Atoll (südliche Malediven) werde ich von einem spektakulären Farbenspiel empfangen. Die Lagune präsentiert sich in verschiedensten Türkistönen, als hätte ein Künstler seine Farbpalette direkt ins kristallklare Wasser gegossen. Für Unterwasserfotografen und Taucher bietet sich hier ein wahres Paradies, denn die Sichtweiten sind oft außergewöhnlich gut und die Artenvielfalt beeindruckend.



Julius Kramer

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Tropische Flora und tierische Begegnungen

Die Vegetation auf Kan’dinmaa – dem ursprünglichen Namen der Insel vor der Resort-Eröffnung 2017 – präsentiert sich als faszinierendes Motiv für die Naturfotografie auf den Malediven. Die charakteristische Flora der äußeren Atolle zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit: Sie trotzt der salzhaltigen Meeresluft, ist perfekt an die intensive Sonneneinstrahlung angepasst und beweist erstaunliche Widerstandskraft. Diese einzigartige Kombination aus Robustheit und tropischer Schönheit eröffnet Naturfotografen vielfältige kreative Perspektiven.

Calotes versicolor auf den Malediven
Calotes versicolor trifft man überall auf der Insel

Majestätische Kokospalmen säumen die malerischen Strandabschnitte und ragen in den azurblauen Himmel. In ihrem Schatten lässt sich überall die Blutsaugeragame (Calotes versicolor) entdecken und fotografieren. Diese tagaktive Echsenart passt ihre Körperfarbe der Stimmung und Umgebung an und erweist sich als sehr dankbares Fotomotiv für Naturfotografen und ist natürlich auch für Herpetologen interessant. Die besten Lichtverhältnisse für eindrucksvolle Nahaufnahmen finden sich in den frühen Morgenstunden und vor Sonnenuntergang bei wolkenlosem Himmel. Bei bedecktem Himmel bieten sich ganztägig gleichmäßig gute Bedingungen für die Reptilienfotografie.

Typische Vegetation auf Kandima
Typische Vegetation auf Kandima

Im inneren Bereich der Insel dominieren imposante Banyan-Bäume und erschaffen eine mystische Atmosphäre. Ihre charakteristischen Luftwurzeln, die von den Ästen herabhängen, bilden ein natürliches Labyrinth, das Naturfotografen zu kreativen Bildkompositionen inspiriert. Diese ursprünglichen Waldformationen, die heute nur noch auf den größeren, weniger touristisch erschlossenen Inseln der Malediven zu finden sind, bieten nicht nur beeindruckende Fotomotive, sondern auch wichtige Rückzugsräume für die heimische Fauna. Für einen erfolgreichen Naturfotografie-Urlaub empfiehlt es sich, ausreichend Zeit für diese besonderen Waldabschnitte einzuplanen, da sich hier oft unerwartete und einzigartige Fotogelegenheiten ergeben.

Juveniles Weißbrust-Wasserhuhn am Strand

Die Tierwelt der Malediven offenbart sich dem geduldigen Naturfotografen in ihrer ganzen Vielfalt, auch wenn die terrestrische Fauna zunächst überschaubar erscheint. Eine nette Bekanntschaft mache ich mit dem Weißbrust-Wasserhuhn (Amaurornis phoenicurus), das von den Einheimischen als Dhivehi Kambili bezeichnet wird. Dieser zutrauliche Vogel, der nicht nur durch seine Anpassungsfähigkeit besticht, sondern auch als Nationalvogel der Malediven gilt, erweist sich als fotogenes Motiv. Mit seiner weißen Brust und dem markanten roten Schnabel bewegt es sich selbstbewusst zwischen den Badegästen und bietet ideale Gelegenheiten für authentische Naturaufnahmen.

Die Dämmerungsstunden gehören den majestätischen maledivischen Flughunden (Pteropus hypomelanus), die in harmonischen kleinen Gruppen elegant zwischen den Palmen segeln. Diese beeindruckenden Säugetiere, deren Flügelspannweite bis zu einem Meter erreicht, bieten in der Abenddämmerung spektakuläre Fotomotive. Ein besonderer Naturfotografie-Tipp für diese faszinierenden Flugaufnahmen: am besten fotografiert man mit einer hohen ISO-Einstellung und einer möglichst offenen Blende, um die schnellen Bewegungen einzufrieren. Diese sanftmütigen Vegetarier, die sich ausschließlich von Früchten und Blütennektar ernähren, zeigen während ihres geschmeidigen, nahezu geräuschlosen Fluges beeindruckende Manöver.

Maledivischer Flughund bei seinem abendlichen Flug.

Für Naturfotografen bietet das faszinierende Zusammenspiel aus Licht und Schatten der untergehenden Sonne ideale Bedingungen für atmosphärische Aufnahmen. Besonders beeindruckend ist es, ihre präzisen Flugmanöver zwischen den Palmwedeln zu beobachten und fotografisch festzuhalten. Ein weiterer Tipp für den Naturfotografie-Urlaub: Die besten Fotogelegenheiten ergeben sich etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang, wenn die Flughunde aktiv auf Nahrungssuche gehen. Mit etwas Geduld und der richtigen Position lassen sich dann einzigartige Aufnahmen dieser spannenden Säugetiere vor dem sich dramatisch verfärbenden Abendhimmel realisieren. Für Tierfotografen und Naturbeobachter bietet sich hier die Gelegenheit, das natürliche Verhalten dieser Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu dokumentieren.

Maledivischer Flughund schleckt Nektar einer Kokospalme.
Dieser Maledivische Flughund schleckt den Nektar einer Kokospalme

Die Vielfalt des Insel-Lebens offenbart sich während meines Naturfotografie-Urlaubs auch in den kleinsten Details: Dicke tiefblaue Bienen beinah so groß wie ein Kolibri schwirren von Blüte zu Blüte und die flinken Hausgeckos (Hemidactylus frenatus) mit ihren fast durchsichtigen Körpern präsentieren sich als wahre Akrobaten an den Wänden der Resort-Gebäude. Für Naturfotografen bieten diese nachtaktiven Reptilien spannende Fotomotive, besonders wenn man ihre faszinierende Anatomie im Makrobereich einfängt. Am Strand entfaltet sich jeden Abend ein weiteres fotografisches Highlight, wenn verschiedene Arten von Einsiedlerkrebsen und Landkrabben ihre abendlichen Paraden vor der untergehenden Sonne veranstalten.

Einsiedlerkrebs der bei Sonnenuntergang am Strand entlangläuft.
Einsiedlerkrebs bei Sonnenuntergang am Strand

Auf Motivsuche zwischen Mangroven und Riff

Die fotografische Erkundung der Insel erweist sich auf gemütlichen Fahrradtouren als besonders ergiebig, da man jeden Winkel in seinem eigenen Tempo erkunden und die Kameraausrüstung flexibel einsetzen kann. Die Fahrräder verleiht das Resort gegen eine geringe Gebühr. Ein besonders lohnenswerter Naturfotografie-Tipp führt zu einem versteckten Pfad am westlichen Ende der Insel, der sich wie ein natürliches Portal in einen geheimnisvollen Küstenwald öffnet. Dieser von dichter Mangrovenvegetation geprägte Lebensraum präsentiert eine völlig unerwartete Seite der Malediven, die sich deutlich von den typischen Postkartenmotiven unterscheidet. Zwischen den bizarr geformten Luftwurzeln und dem sumpfigen Untergrund ergeben sich überraschende Perspektiven – nicht nur von der vielfältigen Fauna, sondern vor allem von den faszinierenden organischen Formen, die sich wie natürliche Skulpturen vor der Kamera präsentieren.

Die Regenzeit entpuppt sich als wahrer Glücksfall für die Naturfotografie auf den Malediven, da sie keineswegs von durchgehendem Niederschlag geprägt ist. Das tropisch wechselhafte Wetter schafft vielmehr eine außergewöhnliche fotografische Vielfalt. Die zeitweise auftretende Bewölkung fungiert als natürlicher Diffusor, der besonders bei der Fotografie im dichten Mangrovenwald hilft, die extremen Kontraste zu mildern. Diese optimalen Lichtverhältnisse ermöglichen auch während der Tagesstunden kreative Aufnahmen – ein willkommener Kontrast zu den sonst oft zu harten Lichtsituationen und ausgewaschenen Farben der Mittagssonne. Für Tierfotografen und Naturreisende bietet diese Zeit zudem den Vorteil, dass viele Tiere tagsüber aktiver sind und sich nicht vor der sengenden Hitze zurückziehen.

Ein Naturfotografie-Tipp: Die Verwendung eines Polarisationsfilters hilft dabei, störende Reflexionen auf den feuchten Blättern zu minimieren und die Farbsättigung zu optimieren.

Das Schnorcheln und Tauchen entwickelt sich zu einem der faszinierendsten Kapitel meiner Fotoreise. Unter der Anleitung eines erfahrenen Instructors vom Aquaholics Team auf Kandima erkunde ich über mehrere Tage die vielfältigen Unterwasserlandschaften des Dhaalu-Atolls. Jeder einzelne Tauchgang erzählt dabei seine ganz eigene Geschichte und eröffnet einzigartige Perspektiven für die Unterwasser-Naturfotografie. Von den geschützten Flachwasserriffen am Inselende, die besonders für Anfänger der Unterwasserfotografie geeignet sind, bis zu den dynamischen Außenriffen wie Vaanee Beyru oder Kandima Corner – das Dhaalu-Atoll präsentiert sich als wahres Paradies für Naturfotografen und Taucher gleichermaßen.

Grüne Meeresschildkröte auf den Malediven.
Grüne Meeresschildkröte auf den Malediven

Ein besonders eindrucksvolles fotografisches Erlebnis ereignet sich während eines Tauchgangs am Pinnacle von Kuda Thila. Dort bietet sich mir die Gelegenheit, eine Grüne Meeresschildkröte bei ihrer gemächlichen Mahlzeit an einer Weichkoralle zu beobachten und zu fotografieren, ein Highlight für mich. Die Szene wird durch ein lebendiges Ensemble aus schillernden Fahnenbarschen bereichert, während elegant durchs Wasser gleitende Füsiliere und verspielte Anemonenfische das Unterwasserspektakel komplettieren. Andere Tauchgänge bringen aufregende Begegnungen mit jagenden Weißspitzen-Riffhaien und majestätisch durch die Strömung segelnden Adlerrochen. Leider sind die Bedingungen für formatfüllende Aufnahmen dieser schnellen Meeresbewohner nicht optimal – ein häufiges Dilemma in der Unterwasser-Naturfotografie.

Die Unterwasser-Sichtbedingungen unterliegen während meines Naturfotografie-Urlaubs täglichen Schwankungen, wobei besonders die Tage mit dem charakteristischen „Meeresschnee” die Fotografie nicht gerade erleichtern. Dieses bemerkenswerte Naturphänomen, das sich aus einem komplexen Gemisch von Plankton, organischen Schwebeteilchen und mikroskopisch kleinen Algenpartikeln zusammensetzt, verwandelt die Unterwasserwelt in eine mystische Landschaft.

Meeresschnee beeinträchtigt die Sicht unter Wasser
Meeresschnee kann reizvoll sein – aber auch sehr störend auf Fotos.

Für Naturfotografen eröffnet dieser feine, schwebende Partikelschleier im Gegenlicht ganz besondere kreative Perspektiven. Die surreale Atmosphäre stellt zwar eine technische Herausforderung für die Unterwasserfotografie dar, bietet aber gleichzeitig einzigartige Möglichkeiten für außergewöhnliche Bildkompositionen. Die diffuse Lichtsituation erfordert besondere Aufmerksamkeit bei der Belichtungseinstellung und Blitzführung, da die Partikel das Licht schnell zu sehr reflektieren und als weiße Punkte im Bild einfach nur stören.

 Titan- oder Riesendrückerfisch (Balistoides viridescens) und Indischer Drückerfisch (Balistapus undulatus)
Der berüchtigte und gefährliche Riesendrückerfisch kommt der Kamera beachtlich nahe

Die verschiedenen Tauchspots des Dhaalu-Atolls präsentieren während meines Naturfotografie-Urlaubs ihre einzigartigen Charakteristika: Kandima Corner beeindruckt durch seine kraftvolle Strömungsdynamik und eine bemerkenswerte Vielfalt an imposanten Großfischen – ein Paradies für passionierte Unterwasserfotografen. Das weitläufige Hausriff der Insel verzaubert mit seiner ruhigen, farbenreichen Unterwasserwelt, die ideale Bedingungen für Einsteiger in die Naturfotografie bietet. Das Riff Vaanee Beyru ermöglicht während entspannter Drift-Tauchgänge faszinierende Begegnungen mit diversen Haiarten – perfekt für Fotografen, die diese majestätischen Raubfische dokumentieren möchten. An allen Spots tummeln sich leuchtende Doktorfische in Schwärmen, quirlige Füsiliere in Formation, prächtige Papageifische, majestätische Kaiserfische und grazile Falterfische – ein lebendiges Kaleidoskop der tropischen Unterwasserwelt.

Anemonenfisch im Riff
Ein Anemonenfisch bewacht seine Anemone an einer Steilwand.

Meine Ausrüstung für die Unterwasserfotografie

Für die Unterwasserfotografie setze ich auf die Sony A6300 im robusten Seafrogs-Saltedline-Gehäuse – eine zuverlässige Kombination für anspruchsvolle Naturfotografie in den maledivischen Gewässern. Das vielseitige Sony 10-18mm Weitwinkelobjektiv erweist sich als die richtige Wahl für stimmungsvolle Unterwasseraufnahmen, während zwei leistungsstarke Sea&Sea-Blitze die farbenprächtigen Riffbewohner optimal ausleuchten. Der 6″-Domeport minimiert Verzerrungen bei Weitwinkelaufnahmen effektiv und bleibt dabei wendig genug für dynamische Unterwassermanöver – besonders wichtig bei der Verfolgung agiler Meeresbewohner. Diese Ausrüstungskombination ermöglicht es mir, sowohl herausfordernde Gegenlichtsituationen als auch Makroszenen der tropischen Unterwasserwelt optimal einzufangen.

Siehe auch mein Testbericht zum Saltedline Unterwassergehäuse!

Über Wasser vertraue ich auf die Nikon Z8, die sich mit ihrer hervorragenden Bildqualität, dem präzisen Autofokus und der schnellen Serienbildrate als ideale Begleiterin für die vielfältigen fotografischen Herausforderungen der Inselwelt bewährt. Mein 24-70mm f/4 überzeugt bei spontanen Alltagsszenen, atmosphärischen Landschaftsaufnahmen und der Dokumentation der einzigartigen Inselkultur durch seine exzellente Schärfeleistung und den zuverlässigen Autofokus.

Für die Naturfotografie der Inselfauna setze ich auf das 180-600mm Teleobjektiv, das mit seiner Reichweite und dem effektiven Bildstabilisator auch scheue Inselbewohner wie Reiher, Fregattvögel und die faszinierenden Flughunde in außergewöhnlicher Detailgenauigkeit einfängt. Das 150mm Makroobjektiv erschließt mir die faszinierende Welt der Kleinstlebewesen und ermöglicht atemberaubende Nahaufnahmen der tropischen Wunder – von filigranen Blütendetails der exotischen Flora bis hin zu den bemerkenswerten Strukturen kleiner Strandbewohner wie Krabben, Schnecken und der vielfältigen Insektenwelt.

Das 16-35mm Weitwinkelobjektiv ergänzt mein Naturfotografie-Equipment optimal und erweist sich als unverzichtbar für die dramatischen Landschaftsaufnahmen der weitläufigen Strandabschnitte, der majestätischen Palmenhaine und der spektakulären Sonnenuntergänge über dem Indischen Ozean. Seine Lichtstärke und der große Bildwinkel ermöglichen es mir, die Weite der tropischen Landschaft eindrucksvoll festzuhalten.

Ein Polfilter vervollständigt die Ausrüstung und optimiert die charakteristischen tropischen Kontraste und die lebendigen Farben der Inselwelt. Besonders bei der Naturfotografie über Wasser erweist er sich als unentbehrlich, um störende Reflexionen zu reduzieren und die Farbbrillanz der Vegetation zu intensivieren.

Ausklang unter Palmen

Der letzte Tag meiner fotografischen Entdeckungsreise auf den Malediven beginnt mit einem ambitionierten Vorhaben: der Suche nach jungen Riffhaien in der morgendlichen Brandung. Ausgestattet mit Schnorchelausrüstung und wasserdichter Kamera wage ich mich bis zu den malerischen Water Villas vor, doch die Natur hat andere Pläne. Eine unnachgiebige Strömung erschwert das Vorankommen erheblich, während die eingeschränkte Sicht durch aufgewirbelten Sand und der mit Korallenbruch übersäte Meeresboden die erhofften Unterwasseraufnahmen unmöglich machen.

Also tausche ich die Kamera gegen die Z8 mit 24-70, schraube den Polfilter auf und kann so zumindest von über der Wasseroberfläche die jagenden Haie fotografieren.

Solche Erfahrungen prägen die Naturfotografie – nicht jedes geplante Motiv lässt sich einfangen, aber jede dieser Begegnungen bereichert den fotografischen Erfahrungsschatz und schärft den Blick für die Unvorhersehbarkeit der Natur.

Mit einer Speicherkarte voller einzigartiger Naturfotografie-Momente und einem vom Salzwasser gezeichneten, aber zuverlässigen Kameragehäuse mache ich mich auf den Rückweg nach Malé. Der kurze Flug im Wasserflugzeug bietet mir als Naturfotograf noch einmal die Gelegenheit, die malerische Inselwelt der Malediven aus der Vogelperspektive einzufangen – ein atemberaubendes Finale für diese fotografische Reise. Die wenigen Minuten in der Luft offenbaren ein faszinierendes Mosaik aus türkisfarbenen Lagunen, weißen Sandstränden und üppig bewachsenen Inseln, die sich wie Perlen im tiefblauen Ozean aneinanderreihen.

Kan’dinmaa erweist sich während dieses Naturfotografie-Urlaubs als wahres Paradies für Fotografen. Weit mehr als nur ein luxuriöses Resort, präsentiert sich die Insel als lebendiges Ökosystem, in dem sich die faszinierende Unterwasserwelt und die terrestrische Fauna in perfekter Harmonie begegnen. Die vielfältigen Fotomotive reichen von mutigen Wasserhühnern, die ihre Reviere zwischen den Villen verteidigen, bis zu den majestätischen Flughunden, die lautlos durch die Dämmerung gleiten.

Fazit: Naturfotografie im Tropenparadies

Kandima Island – oder Kan’dinmaa – ist mehr als ein exklusives Resort im Indischen Ozean. Für Naturfotografen offenbart sie sich als ein Ort voller Kontraste, Farben und Stille. Zwischen schattigen Mangrovenpfaden, goldenen Stränden und der schillernden Unterwasserwelt entsteht ein einzigartiger fotografischer Mikrokosmos, der Geduld, Neugier und Kreativität belohnt. Es sind nicht nur die spektakulären Motive, die diesen Ort so besonders machen – es ist die Ruhe zwischen den Momenten, das Spiel von Licht und Wetter, das unplanbare Tierverhalten. Die Reise hat mich nicht nur mit außergewöhnlichen Aufnahmen beschenkt, sondern auch daran erinnert, dass gute Naturfotografie vor allem eines braucht: Respekt vor dem Motiv, Zeit – und die Bereitschaft, sich von der Natur führen zu lassen.

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